Nightfall

Das Album beginnt ganz locker u. entspannt mit Cohens 1000 Küssen in den Abend. Nahe am Original spielen sich beide Ausnahmekönner aufeinander ein. Leichtfüßig u. uptempo gefolgt von der 5. von Beethoven. Auch in den folgenden Coverversionen Nightfall, Nobody else but me u. Bachs Air entfalten Brönner und Ilg (Kontrabass) die hohe Kunst des Crossovers mit gekonnten Tempiwechseln u. wechselnden Solis unter Ausnutzung der gesamten Bandbreiten ihrer virtuos gespielten Instrumente. Grandios der Übergang des Bass-Solos von Ilg in Brönners Solo in das Hauptthema von Bachs Air, für mich einer der Highlights dieses magischen Albums. Etwas kommerzieller, experimentieller u. wieder näher am Original Scream & Shout, Wetterstein u. Eleonor Rigby. Peng! Peng!, na ja, etwas free-jazzig, aber cool! Das Beste kommt wie immer am Schluß. Dieses atmosphärische u. inspirierende Album endet magisch mit body & soul u. dem nahezu psychedelischen Choral Ach bleib mit deiner Gnade, bei uns Herr Jesu Christ, daß uns hinfort nicht schade, des bösen Feindes List! (Text 1627 Josua Stegmann, Melodie 1609 Melchior Vulpius) Sehr cool ! Sehr modern!

Wer Schmusesound und eher mäßigen Gesang erwartet - also den sound der letzten Alben - der wird enttäuscht. Das hier ist JAZZ. Und zwar vom Feinsten. Weich, meditativ, experimentell, gewagt - alles dabei! Mich begeistert die Scheibe (sorry, hab sie auf Vinyl) sehr. Till ist zusammen mit Ilg eine großartige Kombination und die beiden hören sich ganz prima. Dicke Empfehlung!

... wird gesprengt und gleitet in Unendlichkeit wenn man „Ach, bleib mit deiner Gnade“ hört.

Ich bin tief gerührt, dass Till Brönner den Choral "Ach bleib mit deiner Gnade" interpretiert. Ein wunderbares Lied und er interpretiert offenbar den Text "jazz-himmlisch": Gnade, die von Christus kommt. Danke!

Ausgehend von den zwei Songs sehr gut und sphärisch!