Zurück zum Alten
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von mkjjhnjlölllö
Nachdem mich die letzten Veröffentlichungen der Band nicht überzeugt hatten, war ich sehr auf das neue Album gespannt.
Das Pentatonix-Album wirkte auf mich zu "künstlich". Zu viel wurde im Studio gemischt und erst beim Mixen und Mastern ergänzt, was das eigentliche "Pentatonix" für mich ausmacht.
Beim Anhören des neuen Albums merkt man schnell, dass sich die Stimmen aller Mitglieder deutlich entwickelt haben. Anstatt diese nun wie oben beschrieben zu verkünsteln, setzen Ben Bram und die Band auf die klassische Art des Arrangierens - und diese geht gut auf.
Die Reihenfolge der Titel ist gut gewählt.
Mit O Come, All Ye Faithful, meinem zweitliebstem Stück des Albums beginnt das Hören stimmungsvoll, ehe es weiter mit einem Titel geht, der sehr an den Tanz der Zuckerfee (dance of the sugar plum fairy) erinnert. Hier funktioniert das Tchaikowski-nahe Arrangement ebenfalls.
Bei White Christmas frage ich mich, wer eigentlich singt. Dieser Titel gefällt mir leider mit am schlechtesten, denn er wirkt sehr nachbearbeitet. Auch, wenn das Arrangement an sich gut ist. Ein bisschen weniger Action hätte dem Song gut getan. Es wirkt so, als sänge eine ganz andere Band. Ich empfehle zum Vergleich das Cover von VoicePlay anzuhören, jenes Arrangement ist deutlich ausgereifter als das von Pentatonix.
Der folgende Klassiker bringt einen dann schnell wieder in die passende Feststimmung.
Die Kunst der Arrangieren erkennt man beim nächsten Titel "Up On The Housetop". Hier wurde aus einem simplen Kinderlied ein lebendiger Track geschaffen. Besonders gefällt mir, dass jeder einen Part hat. Der Christmas-Sing-Along lässt wieder ein bisschen Entspannung einkehren.
Das Conventy Carol leitet die Ruhe von Hallelujah ein. Ein klassisches Chorstück, als Überbrückung gut eingesetzt.
Es folgt mein Favorit, Hallelujah. Aus dem sonst schon Gänsehaut zaubernden Song wurde ein ebenso Gänsehautzaubernder Song geschrieben. Hier merkt man, wie sich die Stimmen entwickelt haben. Die Reihenfolge der Solo-Parts ist gut gewählt.
Mit Coldest Winter schafft es die Band, von einem ruhigen Song auf einen belebten zu Transponieren, direkt im Stück. Dass es dann fröhlich weiter geht, ist nicht verwunderlich. Kirstin zeigt ihre sonst noch bessere Stimme nicht ganz, obwohl sie den Solo-Part hat. Das fand ich schade.
Als Outro wählte die Band ein Boyband-Cover, welches gut platziert ist. Hier fühle ich mich an die "guten alten Zeiten " erinnert.
Trotz einiger kleinen Schwächen vergebe ich noch 5 Sterne, da Bram und die Band es geschafft haben, ein rundum gelungenes Album zu kreieren, und so - back to the roots - ein "natürliches" Acappella zurück ins Ohr bringt.